China damals - China-XXL

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Wie China die Welt sieht
China damals

Bis 1911 war China das Land des Kaisers. Dieser regierte im Zentrum des Reiches und galt als die personifizierte Verbindung zwischen Himmel und Erde. Seine Aufgabe war es, den Staat nach den moralischen Regeln des Konfuziunismus harmonisch zu regieren, sich um das Volk zu kümmern und das geistige und kulturelle Erbe seiner und der vorhergehenden Dynastien zu pflegen. Damals war das gesellschaftliche Leben durch die Philosophie des Konfuziunismus geprägt. Dieser sah eine streng reglementierte soziale Struktur vor, die auf den fünf Beziehungen basierte. Das Verhalten eines jeden hatte sich an diesen zu orientieren und auch heute noch ist das hierarchische Denken der Chinesen stark von den konfuzianischen Beziehungen beeinflusst. Vater und Sohn, Herrscher und Untertan, Ehemann und Ehefrau, älterer Bruder und jüngerer Bruder, Freund und Freund - der Konfuzianismus sah für jeden eine Rolle in der Gesellschaft vor, die dieser zu erfüllen hatte. Nicht das Individuum stand hier im Vordergrund, sondern die Gemeinschaft, in der das Individuum einen bestimmten Platz hatte. Wollte man ein "Erwürdiger" werden, begann man nach den konfuzianischen Regeln, erst mal vor der eigenen Haustür zu kehren und in seiner Familie alles richtig auszurichten. Danach kamen die Nachbarn, dann das Dorf usw., bis man auf der Ebene des Staates angekommen war. Dieses Prinzip währte all die Jahrhunderte der verschiedenen Dynastien, bis 1911 der Umbruch kam. 

Die Gemeinschaft, ob familiär, nachbarschaftlich oder staatlicher Natur, war das Prinzip, das es in China schon immer zu schützen galt. Das Mutterland China wird deswegen auch heute noch als "Land-Familie" bezeichnet und wurde durch die Große Mauer vor Eindringlingen aus dem Norden beschützt. Die traditionellen Wohnhäuser der Chinesen, die "Siheyuans", sahen den Schutz vor bösen Geistern und sonstigen schädlichen Eindringlingen vor. Die außergewöhnliche Außenpolitik Chinas in der Ming- und Qing-Dynastie zielte auf den Schutz des Landes vor eindringenden ausländischen Ideen und Wertvorstellungen ab.

Dass China dennoch nicht komplett von ausländischen Mächten und Ideen befreit war, spiegelt die moderne Geschichte seit 1911 wider, als nach dem Sturz des letzten Kaisers so allerlei Ideen für die Zukunft des chinesischen Staates ausprobiert und wieder verworfen wurden. Eine chinesische Republik wurde 1912 von Sun Yat-sen in Nanjing ausgerufen und hielt mehrere Jahre. Kommunisten und Nationalisten kämpften um die Vormachtstellung auf dem chinesischen Territorium und zwischendrin - die ausländischen Mächte. Als dann 1949 Mao Zedong vom Südtor des Kaiserpalastes die Volksrepublik ausrief, war das Land an einem Punkt angekommen, an dem es dringend eine Führungspersönlichkeit brauchte, um dem Chaos und den Wirren entgegenzuwirken. Was folgte, war die kommunistische "Umschulung" des Landes auf industrieller, landwirtschaftlicher und geistiger Ebene. Die alten Theorien wurden über Bord geworfen, alles wurde dem einen neuen sozialistischen Geist unterstellt und ausländische Mächte wieder aus dem Land verbannt. Der neue Kaiser Chinas war nun die Kommunistische Partei.
Sie ist es bis heute geblieben.............

Text aus China REISEN 2018 der CAISSA Touristik
 
 
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