China heute - China-XXL

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Wie China die Welt sieht
China heute

Nach der Machtübernahme durch die Kommunisten war China nun wieder einmal von der Außenwelt abgeschnitten und die neue "sozialistische Land-Familie" wurde vor westlichen Ideen und der kapitalistischen Entwicklung geschützt. Erst nach dem Ende der Kulturrevolution im Jahre 1976 machte sich China von seiner Linie frei und Deng Xiaoping erklärte die "Öffnung des Landes" zum Programm. Endlich konnten neue Ideen und Gedanken das Land wieder erreichen und führten nicht nur zu der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung, wie sie im Westen bekannt ist, sondern auch zum Überdenken der eigenen Vergangenheit und dem, was man in der jüngeren Geschichte vermittelt bekommen hatte.

In Shanghai enstand das IT- und Hightech-Viertel Pudong mit riesigen Wolkenkratzern und futuristischen Gebäuden, für das die Stadt auch heute noch bekannt ist und das heute noch als das Symbol des chinesischen Wirtschaftsaufschwungs gilt. Es wurden Sonderwirtschaftszonen eingerichtet, die den schnellen Anschluss an das wirtschaftliche Leben des Westens erlauben sollten und vor allem die Küstenregionen wurden für die Wirtschaft fit gemacht. Um das "Schneller-Höher-Weiter-Ideal" lebbar zu machen, wurde begonnen, die traditionellen Wohngebäude durch in den Himmel ragende Hochhäuser zu ersetzen, die all den Menschen Heim bieten sollten, die vom Land in die großen Zentren zogen, um am ökonomischen Erfolg und Reichtum Teil zu haben. Ganz neue Städte entstanden, wie die an Hongkong angrenzende Stadt Shenzhen, eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt. Verkehrswege wurden erschlossen und aus- und inländische Investoren erkannten den Vorteil der kostengünstigen Produktionsmöglichkeiten.

Im kulturellen Bereich erfreuten sich Dichter, Künstler und Musiker der Möglichkeit, endlich wieder ausländischen Theorien und Ideen rezipieren zu können. Der Hunger nach Neuem war nach der Zeit der Gleichschaltung so groß, dass manch einer sich schon fast "überaß". Nach der langen Phase der Leere, war die Fülle des Angebots kaum zu ertragen. Die Künstler begannen sich mit ihrer Vergangenheit und der jüngeren Geschichte Chinas auseinanderzusetzen und begaben sich auf die Suche nach ihrer kulturellen Identität. Das Vakuum, das durch die jahrelangen Umschulungen entstanden war, musste mit neuen Inhalten gefüllt werden. Doch nicht nur die Künstler erkannten den Bedarf an neuen Inhalten für das durch die Kulturrevolution enstandene Werte-Vakuum. Auch die chinesische Bevölkerung wendete sich neuen Inhalten zu. Diese entsprangen jedoch nicht nur aus der eigenen Vergangenheit. Auch wenn die Schriften des Konfuzius für die Moderne aufbereitet wurden und fehlende Werte ersetzen sollten, verbreitete sich in China der ehemalige "Feind" des Kapitalismus. Dieser manifestierte sich in dem Bedürfnis der Chinesen, nun auch "dabei sein" zu dürfen und führte dazu, dass in China eine neue Schicht der "Neureichen" geboren wurde, die ihren Reichtum aus der Öffnung des Landes zog. Heute findet man in jeder großen chinesischen Stadt prunkvolle Einkaufstraßen und Läden für Luxusartikel. Alte Wohnviertel mussten blinkenden Gebäuden weichen, Autos bevölkern die Metropolen, in denen vor 30 Jahren nur Fahrräder auf den Straßen zu sehen waren. Der historische Umbruch in zahlreichen Lebensbereichen gegenüber der Tradition hat China heute zu der zweitgrößten Volkswirtschaft katapultiert.

Text aus China REISEN 2018 der CAISSA Touristik
 
 
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